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Faschingsumzug 2024


Selbst wenn der Himmel weint, haben die Teisbacher gut zu lachen – zumindest, wenn der traditionelle Faschingsumzug wieder die Massen in die Narrenhochburg zieht. Trotz zunächst verhangenem Nieselwetter strömten tausende Faschingslustige am frühen Nachmittag auf den Marktplatz, um den 36 knallbunten Wägen und ihren teils wilden Performances beizuwohnen.

Für musikalische Einstimmung sorgte dabei Radio Fasching alias Nico Angerstorfer, dessen stimmungsvolle Klangauswahl bis weit ins Isartal schallte. Nach und nach sammelten sich die kostümierten Feierwütigen an den Straßenzügen und gaben dabei – beschirmt oder unbeschirmt – dem Regen keine Chance. Immerhin prasselte ja auch Konfetti und Süßes von oben herab.

Nach guter Tradition wurde der Faschingsumzug auch in diesem Jahr wieder vom Spielmannszug aus Oberschneiding und dem Präsidentenwagen der Narrenhochburg angeführt. Dieser feierlichen Stimmungswelle folgten verschiedene Figuren aus der Popkultur: Vom grellbunten Wagen der KLJB Loiching grüßte der VideospielHeld Super Mario, gefolgt vom kleinen grünen Drachen Tabaluga (Faschingsfreunde Moosthenning). Romantisch: Zum 50-jährigen Jubiläum des Weihnachtsmärchens „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ folgte eine Einlage des GSW, dessen Glitzerkostüme höchstens von den folgenden Achterbahn-Narren von „Teisbob“ überstrahlt wurden. Und auch sonst glänzte man in diesem Jahr mit Retro-Style: „Hoits Zamm Höfen e. V.“ präsentierte sich zum Motto „Back to the 80s“ mit Vokuhila und Kassetten-Boomboxen, die Hüttenfreunde Teisbach verschachtelten sich – wortwörtlich – als Tetrissteine und das internationale Faschingskomitee zeigte sich bissfest mit Jurassic-Park-Dinosauriern. Eine Hommage auf die Eröffnung des ersten IKEA-Möbelhauses in Deutschland lieferte der FC Teisbach mit „Schläppst du noch oder läbst du schon“ –inklusive Polizistin, die für überlange Möbelstücke am Autodach Strafzettel verteilte.

Höhepunkte waren in diesem Jahr auch wieder die Wägen der Prinzenpaare. Das Kinderprinzenpaar Magdalena II. und Fabian I. winkte freudig von ihrem schillernden Vehikel herab und warf zuckersüße Grüße auf die jubelnde Zuschauermenge. Für sommerliche Gedanken sorgte hingegen der Prinzenwagen: Prinzessin Sophia I. und Prinz Janek I. zauberten mit ihrer fahrenden Sandburg – begleitet von allerlei Meeresgetier – einen Hauch von Wärme unters Faschingsvolk. Oder ob es wohl eine Anspielung auf die nordisch-maritime Herkunft des Prinzengemahls war? Abseits der schillernd-klassischen Wägen gab es von manchen Teilnehmern natürlich auch wieder ordentlich Spott – etwa gegen die „Abnehmspritze“ (Faschingsfreunde Teisbach) oder den nicht immer ganz so einwandfrei funktionierenden Rufbus im Landkreis. „I steh in da Kaidn und wart immer no“, tönte es so von der Bühne der SDX. Ein Denkzettel, den sich „DingoFahrer“ Armin Grassinger und „LanDi-Fahrer“ Werner Bumeder sicher zu Herzen nahmen. Neben ihnen hatten sich in gewohnter Manier auch wieder einige weitere Größen aus Stadt- und Landkreispolitik unter das Partyvolk gemischt. Und wer den Faschingsumzug kennt, der weiß auch: nach der Gaudi ist vor der Gaudi. Demzufolge lud die Open-Air-Party am Kirchplatz zu weiteren Feierlichkeiten. Und wer das Trockene suchte, den lockten ausgelassene Partystimmung beim Geislinger oder alternativ der Prinzenball in der Mehrzweckhalle. Bei Letzterem knallten noch bis in den Rosenmontag hinein die Korken. Prost!

Dingolfinger Anzeiger, 12.02.2024 Autorin Sophia Wimmer

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