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Retro-Rabauken und großes Kino


Dingolfinger Anzeiger 09.01.2024 (Autoren Sophia Wimmer und Franziska Schütz)

Die rappelvolle Mehrzweckhalle war gespickt mit Faschingsfreunden und Größen aus Politik und Gesellschaft.

Den Auftakt in den Abend machte ein stimmungsvolles "It Never Rains in Southern California" der Musikkapelle Tonixl, gefolgt von der Begrüßung der zahlreichen Ehrengäste durch Feuerwehr-Vorsitzenden Thomas Rothlehner. Eine Hymne auf die Fünfte Jahreszeit, komponiert von Lena-Marie Brandl und Alex Winzinger, erklang sodann unter dem Titel "Überall ist Fasching". Lena-Marie Brandl und Christoph Sterr performten das Lied, mit welchem an dem Liedwettbewerb des Bund Deutscher Karneval teilgenommen wird.

Heilige Zeit

Schwungvoll erstürmte dann der Erste Präsident der Narrenhochburg, Markus Steinberger, die Bühne. "Es ist eine heilige Jahreszeit - so können wir gut in das neue Jahr starten", verkündete er und rief zum dreifachen Teisbacher Schlachtruf auf. Nach dem Einzug des Zweiten Präsidenten Alexander Vögel sowie des Elferrats erfolgte die Abschlussrede des scheidenden Prinzenpaares Patrick I. und Lisa II. "Die Zeit als Prinz konnt ich sehr genießen und dann mit einem Knall abschließen", verabschiedete sich Patrick I., währenddessen Lisa II. dankbar von einem "Traum, der in Erfüllung gegangen ist" sprach. Beide wünschten dem neuen Prinzenpaar Sophia I. (Sturm) und Janek I. (Sturm) eine "Wahnsinns Faschingszeit". Diese wiederum zogen mit einem packenden Einzugsmarsch - begleitet von Garde, Hofdamen, Hofnarr und Präsidium - auf die Bühne, wo sie anschließend vereidigt wurden und gelobten, ein "lustiger und heiterer Prinz" sowie eine "liebevolle und charmante Prinzessin" zu sein. Traditionell folgte hier auch eine Vorstellungsrunde der neuen Tollitäten - während das fußballbegeisterte Nordlicht Janek I. gestand, zur Überzeugung mehr als ein Bier benötigt zu haben, berichtete die in der Kolping engagierte Sophia I., dass sich mit der Regentschaft ein "Kindheitstraum" erfülle - denn sie sei "in den Fasching so richtig vernarrt."

Weniger traumhaft wurde es hingegen für Bürgermeister Grassinger: Dieser wurde, wie es die Tradition vermag, "verhaftet" und nach Übergabe des Geldsäckels sowie des Rathausschlüssels ins Exil gesendet.

Als kleinen Trostpreis erhielt er im Austausch den ersten Orden des Abends. Angenehmer hatte es da seine Frau Melanie, die, anlässlich ihres Geburtstags, einen Blumenstrauß sowie ein zärtlich gehauchtes Happy-Birthday-Ständchen erhielt.

Ein Doktorand im Gefahrenfieber

Für Lacher am laufenden Band sorgte die Proklamation, welche in diesem Jahr von keinem Geringeren als Manfred Bauer abgehalten wurde. Passend zum neuen Hochschulstandort hatte er sich mit Universitäts-Kutte und Sponsionshut bekleidet - und gestaltete seine "Lehrstunde" entsprechend bilingual mit wörtlich übersetzten, denglischen Phrasen. Auch aktuell und akademisch: Die Bildmontagen seiner Präsentation, die er mit einer künstlichen Intelligenz erstellt hatte - die aber nicht, das musste er gestehen, "the yellow of the egg" waren.

Die Themen seiner Rede waren vielfältig: Von Namensverwirrungen (warum "Manfred" heißen, wenn es in Teisbach spannende Alternativen wie "Da Gagg" oder "Da Suppe" gibt) bis hin zu den Top zehn Gefahrenstellen in Teisbach. Platz eins ging dabei unumstritten an die Kirche - "anders kann ich es mir nicht erklären, dass da so wenig Leute da sind." Von der Flugblattaffäre bis hin zum Feuerwehr-Gründungsfest - Bauer knöpfte sich mit viel Humor die Themen der Zeit vor und spannte gekonnt den Bogen ins Lokale. Zwischendrin animierte er das Publikum immer wieder mit einem lyrisch-verwobenen Trinklied zum Konsum des Prinzensuds - Ukulelenspiel inklusive.

Geistlicher Beistand

Mit Spannung ging es dann auch weiter, stand denn noch die Verleihung des Teisbacher Traditionsordens in den Startlöchern. Dazu konnte Laudator Josef Harlander die Teisbacher Geistlichkeit Dr. Thomas Marrotinilkunnathil auf die Bühne holen. "Seitdem er im September 2017 sein Amt antrat, hat er sich den Wünschen des Teisbacher Faschings gewidmet und nahtlos die Traditionen, die 2007 eingeführt wurden, fortgeführt", betonte Harlander. Dabei hob er auch seinen Dienst für das Miteinander und das allgemeine Ortsgeschehen hervor und überreichte dem Geistlichen den Ehrenorden, der wiederum freudestrahlend verkündete: "Viel gute Laune, Freude und Zusammenarbeit - das ist das, was den Fasching so wunderbar macht." Aber das waren noch lange nicht alle Orden, die an diesem Abend verliehen wurden: Nach dem flotten "Helenenmarsch" der Garde (Choreografie Sophia Scheugenpflug/Sabrina Kowaletz) bat Hofmarschall Sam Messerer zunächst die Eltern der neugekrönten Prinzessin - Evi und Matthias Wild - auf die Bühne, gefolgt von Landrat Werner Bumeder, der Zweiten Bürgermeisterin Maria Huber, dem Dritten Bürgermeister Valentin Walk und Peter Rauscher, Bürgermeister von Marklkofen. Weitere Orden gingen folgend an: Xaver Franz, Michael Limmer, Michael Grader, Heike Aichner, Christine Trapp, Florian Schneider, Dominik Kallmeier, Sebstian Waibel, Steffi Vögl, Ferdinand Freiherr von Aretin und Manfred Jomrich. Zärtliche Klänge folgten im Anschluss: Janek I. und Sophia I. bewegten sich in eleganten Bewegungen zu "Love on the Brain" mit dem Prinzenwalzer übers Parkett. Ein Gänsehautmoment, choreografiert von Patricia Weinzierl.

Nach der anschließenden Tanzrunde folgte dann eine unterhaltsame Darbietung von Christiane Mittermeier und Michaela Reitmayer, die sich auf dem Weg zur 60er Jahre Motto-Party wohl verirrt hatten und dann auf der Teisbacher Inthronisation landeten. Dort unterhielten sie sich dann auf amüsante Art über diverse Themen: Vom Älterwerden über Schönheitsoperationen bis zu den Eigenheiten der Ehe. Das Publikum wurde durch einige Anekdoten unterhalten, so hörte man von "Hummelhüfte statt Wespentaille", von der Figur eines griechischen Gottes und dem Hinweis, dass "Buddha kein Grieche ist". Den Abschluss des Auftritts bildete eine Gesangseinlage, bestehend aus einem Medley der kultigsten Faschingshits. Musikalisch unterstützt wurden sie von Georg Schwimmbeck.

Dann war auch schon die Garde wieder am Start und entführte in die sagenhaft komische Filmwelt der Kultfigur Austin Powers. Die Choreografie hierfür hat Carina Gabler ausgearbeitet. Passend zum Look der Filmtrilogie gekleidet, gaben die Tänzer alles und begeisterten die Gäste. Vor allem eine darunter wurde besonders bedacht: Melanie Grassinger bekam vom charmanten Darsteller der Hauptfigur treffsicher eine Blume zugeworfen.

Nach dieser fulminanten Darbietung folgte der zweite Teil der Ordensverleihung. Hier wurden vor allem die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Teisbach und die Verantwortlichen des Gasthaus Geislinger und des Barbetriebs bedacht, die an diesem Abend für kulinarische Highlights sorgten. Geehrt wurden: Heinz Greineder, Luzia Heeg, Herman Niedermeier, Nicolas Wittmann, Michael Greitl, Max Ziegler, Elisabeth Haslbeck, Christoph Geislinger und Ralf Geilinger. Außerdem bedachte man die Narren-Kollegen aus Dingolfing: Carolin und Martin Meyer, Maria Wälischmiller und Tobias König. Zum passenden Titel "Don't Stop Me Now" erfolgte der Auszug.

Weitere Showeinlagen folgten durch eine zweite Ausgabe des "Improvisations-Theaters" zum Thema "Dinge, die man im Swinger Club und im Freizeitpark sagen kann". Selten hat man Politiker so kichernd von "Gruppenrabatt" (Josef Pellkofer) bis zum "Familientag" (Werner Bumeder) sprechen hören. Retro-Stimmung kehrte durch die Einlage des Elferrats "Rock'n'Roll Highschool" (Trainerinnen Susanne Boy und Eva Wilka) sowie dem Showtanz des Prinzenpaars zu "You're the one that I want" (Trainerin: Patricia Weinzierl) ein. Das Ergebnis: Eine Performance, bei der John Travolta und Olivia Newton John einpacken können. Unvergesslich auch die Einlage der Feuerwehrler, die unter der Choreografie von Sigrid Samberger als "Barbie und Ken" kinoreife Tänze im pink-karierten Dress hinlegten.

Nach der nächsten gut besuchten Tanzrunde fand das abwechslungsreiche Programm allmählich ein Ende. Der dritte und finale Teil der Impro Comedy Show folgte und sorgte einmal mehr für viele Lacher. Im Anschluss nahm die Garde alle Anwesenden mit auf eine heiße Reise: "Spirit of Africa" hieß der letzte Tanz des Abends, der von den Geschwistern Magdalena und Christoph Sterr choreographiert wurde, die selbst auch beide mittanzten. Es folgte ein atemberaubendes Finale, bei dem Lena-Marie Brandl und Christoph Sterr mit ihrer Version von "Es ist wieder Faschingszeit" einmal mehr für Gänsehautmomente sorgten.

Feuerwehr-Vorsitzender Thomas Rothlehner und der Erste Präsident Markus Steinberger dankten allen Mitwirkenden mit Blumen und Sekt und verabschiedeten sich feierlich, ehe man gemeinsam auszog und die Bühne zum Tanz freigab.

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